Tausende Gangnam-Style- und Harlem-Shake-Videos auf Youtube sind der Beleg: Remix ist heute ein Massenphänomen. War das 20. Jahrhundert noch geprägt von zentralisierter Kulturproduktion, laden heute Computer, Videohandys und Internet zu kreativer und öffentlicher Interaktion mit Kulturgütern ein.
Viele der erfolgreichsten Videos auf Youtube und Facebook profitieren davon, dass andere NutzerInnen eigene Versionen von ihnen erstellen und so zur Bekanntheit des Originals beitragen. Die Bandbreite reicht dabei von verwackelten Handy-Videos bis hin zu aufwendigen Remixversionen. Sich für die Erstellung von Werken bei Vorhandenem zu bedienen, ist kein neues Phänomen. Der Blogger Malte Welding illustrierte diesen Umstand einmal unter Verweis auf Wolfgang Amadeus Mozart, der Bach-Fugen bearbeitete und die den Fugen voranstehenden Präludien mit Eigenkompositionen ersetzte, die für Streicher geeignet waren: „Er remixte Bach. Er mashte ihn, er fledderte die toten Noten und schuf etwas Neues.“